Auf Lithas Blog las ich eben ihre Gedanken zu Gemeinde und dem Gemeindeleben.
Vieles was sie schreibt kann ich unterschreiben. Darum lehne ich meinen Beitrag an ihren an.
Schon lange beschäftigt mich, was eigentlich los ist!?
Erlaube mir, etwas auszuholen.
Gläubig bin ich, seit ich ca. 18 J. alt war.
Anfangs hatte ich noch nicht viel Plan darüber, was die Bibel sagt.
Ich hörte was Jesus für mich getan hat, und glaubte es und liebte Jesus dafür. Das war's eigentlich schon, was zu meiner Bekehrung zu sagen wäre.
Mein Leben verlief weiterhin beinahe so, als wäre ich nicht bekehrt.
Kneipen und Discotheken waren meine zweite Heimat. Oder eigentlich war ich mehr Bestandteil des Inventars... :-)
Aber ich erzählte von Jesus - inmitten von Satanisten und was weiß ich nicht noch für Ausrichtungen. Manchmal stritt ich mich rum.. manchmal hatte ich ein prophetisches Wort für jemanden. Hihi.. trotz meiner geistigen Unreife, gebrauchte der Herr mich, um Menschen einen Kurs zu geben oder sie zu ermutigen.
Auch wenn ich noch ein Küken war, ich liebte Jesus.
Und Er war immer da und hat mich durch schlimme Situationen hindurch bewahrt.
Im Nachhinein kann ich das alles sehen.
Das ging viele Jahre so. Ein Überlebenskampf und eine Suche nach meinem Platz im Leben.
Als ich mit 27 meinen Sohn bekam, gab ER mir die Kraft, mein Leben von jetzt auf gleich komplett umzukrempeln.
Kein Alkohol und keine Eskapaden mehr. Und ich vermisste auch nichts.
Schon früh war ich alleinerziehend. Und dafür, dass ich eigentlich ein Wildfang war, ist mir das Ding mit der Erziehung richtig gut gelungen. Ihm sei LOB UND DANK!
Durch die neue (auch doppelte) Verantwortung, veränderte ich mich auch in meinem Wesen.
War ich früher auf der Suche, so kam jetzt eine Sicherheit in mich, dass ich auch beruflich Fuß fassen würde.
Als Sohnemann in einem guten Alter war, orientierte ich mich und wollte einen Beruf erlernen.
Es war nicht einfach.... wirklich nicht einfach.
Was mir mehr und mehr zu schaffen machte, waren die Anforderungen einer perfekten Mutter, die zum Teil massiv von außen auf mich einschlugen.
Wie ich zu sein hätte, und was ich zu tun hätte. Viele Schlaue gab es unter vielen Zuschauern.
Ich ballancierte jahrelang zwischen starksein-und perfektsein müssen.
Trotz vieler Bemühungen traf mein Traum nicht ein.
Einen guten Job zu haben!
Die Türen knallten von Mal zu Mal vor meiner Nase zu.
Es schien diesen Platz für mich nicht zu geben. Da wo ich reingepasst hätte, hatte ich keine Chance reinzukommen und da wo ich evtl. Chancen gehabt hätte, dafür war ich nicht geschaffen.
Aus großem Optimismus, wurde zunehmenst mehr Verzweiflung. Auch der Druck von außen ließ nicht nach, sondern verstärkte sich. Das wird aber zuviel, es zu erzählen.
An einem bestimmten Punkt, fragte ich plötzlich immer mehr nach Jesus.
Dank dem Internet bekam ich Kontakte und las viel in Foren.
Immer mehr begriff ich, dass ich Gott wohl offenbar nicht egal bin und ganz bald verstand ich, was Er von mir wollte... Er wollte MICH.
So gab es dann noch eine zweite Bekehrung in meinem Leben.
Seit ich 18 war, verspürte ich tief in mir die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit anderen Christen.
Von Freien Gemeinden hatte ich nichts gehört, die ich zeitweilig als eine gute Möglichkeit angesehen hätte.
Vor einigen Jahren - so um das Jahr 2002, als sich in meinem Glaubensleben einiges veränderte, erfuhr ich dann auch von Freien Gemeinden.
Ich war begeistert und machte mich auf die Suche.
Was ich dann nach und nach erlebte, verunsicherte mich zutiefst.
Mir wurde nicht der Gott der mich liebt präsentiert.
Ja, ich hörte wohl viele gute Worte, aber erfahren habe ich Gott in den Gemeinden nicht!
Wie möchte ich das nun in Worte fassen?
Ich begegnete Oberflächlichkeit, Druck, besser zu werden, Druck, mitzumachen, Druck, mich gefälligst anzupassen.
Wieviel Fluten von Religiösität und Oberflächlichkeit mir seit dieser Zeit begegnet ist, kann ich nicht fassen.
Jemand sagte mal, dass sie in den Gemeinden versuchen, eckige Bauklötze durch runde Löcher zu kriegen. Das entspricht meinen Erfahrungen.
Ich möchte es auch so sagen:
Du musst in eine Gemeinde gehen, sonst reifst Du nicht geistig!
Du musst verbindlich sein!
Du musst treu sein!
Du musst dich einer Autorität unterstellen!
Du musst deinen Zehnten geben!
Du musst fleißig sein!
Du musst vergeben!
.....
Hey, ich bin nicht unverbindlich - ich bin anders!
Ich bin nicht mehr oder weniger untreu als du - und... ich bin anders!
Ich bin hier, weil ich deine Gemeinschaft suche... und warum bist DU hier?
Ich bin ein Rebell, aber nicht anders als Jesus es war.
Mein Geld gehört Gott.
Ich bin nicht faul, ich bin erledigt!
Ich darf an einem Prozess den Gott in mir begonnen hat, teilhaben, darum bin ich nicht perfekt und will es auch nicht sein.
Es ist nur ein kleiner Einblick. Über meine Erfahrungen könnte ich ein Buch schreiben.
Ich sehe mich mal für einen Moment aus Gottes Augen..
Da ist eines seiner Kinder in Bedrängnis und Nöten.
Es sucht Gemeinschaft - und findet - Ausbeutung!
Es sucht Annahme - und findet - Ablehnung!
Es sucht IHN - und findet - IHN nicht!
Es sucht Ruhe - und findet - Peitschen!
Es sucht Austausch - und findet - Religiösität!
Und für wieviele andere spreche ich hier noch?!
Sie sind nun Teil des Leibes Christi geworden. Herzlich Willkommen und Gratulation zu dieser guten Entscheidung- bitte unterschreiben Sie Ihre Mitgliedschaft -> HIER.
Da Sie Ihre Unterschrift nun abgegeben haben, verpflichten Sie sich für Folgendes:
1.) ....
2.) ....
3.) ....
4.) ....
Aber ich war noch nie Mitglied in einem Verein und habe auch nicht vor, es zu werden.
Ich lebe nicht für Satzungen ich lebe für Christus.
Ich bin keine Deutsche, ich bin Griechin.
Ich bin auch nicht normal, ich bin EBEN ANDERS!
WAS IST EIGENTLICH LOS?
Ist das normal???
Jetzt höre ich Verteidigungsrufe.
Es gibt keine perfekte Gemeinde.
Es sind ja nicht alle so.
Aber... dies und aber jenes...
Unter uns Bloggern gibt es viele Pastoren und solche, die es werden wollen.
Versteh mich nicht falsch, lieber Pastor.
Ich weiß nicht, wie es in deiner Gemeinde aussieht und wie sie geführt wird.
Es geht mir nicht darum dich anzuklagen - nicht zuletzt auch deswegen nicht, weil du die Verantwortung nicht alleine trägst und tragen kannst. Außerdem kennt Gott dein Herz und Er will mit dir und eurer Gemeinschaft zum Ziel kommen.
Worum es mir geht, ist, die Dinge mal anzusprechen.
Es gärt in mir seit vielen Jahren. Und langsam kommt es raus...
Und wenn ich den Ausdruck dafür finde, dann gibt es bald einen zweiten Teil.
Der soll sich primär mit den Vorstellungen Jesu beschäftigen.
Denn auch wenn ich anders bin, und auch wenn diese Zeiten sehr schwer waren, hat Gott mich einiges dadurch über Sein Wesen und Wollen und Vollbringenwollen gelehrt.
Gemeinde Gottes - Ich segne Dich in Jesu Namen!
Mögest Du Dich IHM mehr und mehr hingeben.
Werde zu Seinem Eigentum. Werde verbindlich, zu Seinem Wort!
Rede nicht von guten Zeiten, LEBE die guten Zeiten!
Rede nicht von der Liebe, LEBE sie!
Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist, so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. 2.Petrus 1,4-5
So, und nun gehe ich erstmal in Deckung...