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Samstag, Dezember 27, 2008

Ich und eine Gemeinde?! Ich bin Gemeinde!



Auf Lithas Blog las ich eben ihre Gedanken zu Gemeinde und dem Gemeindeleben.

Vieles was sie schreibt kann ich unterschreiben. Darum lehne ich meinen Beitrag an ihren an.
Schon lange beschäftigt mich, was eigentlich los ist!?

Erlaube mir, etwas auszuholen.
Gläubig bin ich, seit ich ca. 18 J. alt war.
Anfangs hatte ich noch nicht viel Plan darüber, was die Bibel sagt.
Ich hörte was Jesus für mich getan hat, und glaubte es und liebte Jesus dafür. Das war's eigentlich schon, was zu meiner Bekehrung zu sagen wäre.
Mein Leben verlief weiterhin beinahe so, als wäre ich nicht bekehrt.
Kneipen und Discotheken waren meine zweite Heimat. Oder eigentlich war ich mehr Bestandteil des Inventars... :-)
Aber ich erzählte von Jesus - inmitten von Satanisten und was weiß ich nicht noch für Ausrichtungen. Manchmal stritt ich mich rum.. manchmal hatte ich ein prophetisches Wort für jemanden. Hihi.. trotz meiner geistigen Unreife, gebrauchte der Herr mich, um Menschen einen Kurs zu geben oder sie zu ermutigen.

Auch wenn ich noch ein Küken war, ich liebte Jesus.
Und Er war immer da und hat mich durch schlimme Situationen hindurch bewahrt.
Im Nachhinein kann ich das alles sehen.

Das ging viele Jahre so. Ein Überlebenskampf und eine Suche nach meinem Platz im Leben.
Als ich mit 27 meinen Sohn bekam, gab ER mir die Kraft, mein Leben von jetzt auf gleich komplett umzukrempeln.
Kein Alkohol und keine Eskapaden mehr. Und ich vermisste auch nichts.
Schon früh war ich alleinerziehend. Und dafür, dass ich eigentlich ein Wildfang war, ist mir das Ding mit der Erziehung richtig gut gelungen. Ihm sei LOB UND DANK!
Durch die neue (auch doppelte) Verantwortung, veränderte ich mich auch in meinem Wesen.
War ich früher auf der Suche, so kam jetzt eine Sicherheit in mich, dass ich auch beruflich Fuß fassen würde.
Als Sohnemann in einem guten Alter war, orientierte ich mich und wollte einen Beruf erlernen.
Es war nicht einfach.... wirklich nicht einfach.
Was mir mehr und mehr zu schaffen machte, waren die Anforderungen einer perfekten Mutter, die zum Teil massiv von außen auf mich einschlugen.
Wie ich zu sein hätte, und was ich zu tun hätte. Viele Schlaue gab es unter vielen Zuschauern.
Ich ballancierte jahrelang zwischen starksein-und perfektsein müssen.
Trotz vieler Bemühungen traf mein Traum nicht ein.
Einen guten Job zu haben!
Die Türen knallten von Mal zu Mal vor meiner Nase zu.
Es schien diesen Platz für mich nicht zu geben. Da wo ich reingepasst hätte, hatte ich keine Chance reinzukommen und da wo ich evtl. Chancen gehabt hätte, dafür war ich nicht geschaffen.
Aus großem Optimismus, wurde zunehmenst mehr Verzweiflung. Auch der Druck von außen ließ nicht nach, sondern verstärkte sich. Das wird aber zuviel, es zu erzählen.

An einem bestimmten Punkt, fragte ich plötzlich immer mehr nach Jesus.
Dank dem Internet bekam ich Kontakte und las viel in Foren.
Immer mehr begriff ich, dass ich Gott wohl offenbar nicht egal bin und ganz bald verstand ich, was Er von mir wollte... Er wollte MICH.
So gab es dann noch eine zweite Bekehrung in meinem Leben.

Seit ich 18 war, verspürte ich tief in mir die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit anderen Christen.
Von Freien Gemeinden hatte ich nichts gehört, die ich zeitweilig als eine gute Möglichkeit angesehen hätte.
Vor einigen Jahren - so um das Jahr 2002, als sich in meinem Glaubensleben einiges veränderte, erfuhr ich dann auch von Freien Gemeinden.
Ich war begeistert und machte mich auf die Suche.
Was ich dann nach und nach erlebte, verunsicherte mich zutiefst.
Mir wurde nicht der Gott der mich liebt präsentiert.
Ja, ich hörte wohl viele gute Worte, aber erfahren habe ich Gott in den Gemeinden nicht!
Wie möchte ich das nun in Worte fassen?
Ich begegnete Oberflächlichkeit, Druck, besser zu werden, Druck, mitzumachen, Druck, mich gefälligst anzupassen.
Wieviel Fluten von Religiösität und Oberflächlichkeit mir seit dieser Zeit begegnet ist, kann ich nicht fassen.

Jemand sagte mal, dass sie in den Gemeinden versuchen, eckige Bauklötze durch runde Löcher zu kriegen. Das entspricht meinen Erfahrungen.

Ich möchte es auch so sagen:

Du musst in eine Gemeinde gehen, sonst reifst Du nicht geistig!
Du musst verbindlich sein!
Du musst treu sein!
Du musst dich einer Autorität unterstellen!
Du musst deinen Zehnten geben!
Du musst fleißig sein!
Du musst vergeben!
.....

Hey, ich bin nicht unverbindlich - ich bin anders!
Ich bin nicht mehr oder weniger untreu als du - und... ich bin anders!
Ich bin hier, weil ich deine Gemeinschaft suche... und warum bist DU hier?
Ich bin ein Rebell, aber nicht anders als Jesus es war.
Mein Geld gehört Gott.
Ich bin nicht faul, ich bin erledigt!
Ich darf an einem Prozess den Gott in mir begonnen hat, teilhaben, darum bin ich nicht perfekt und will es auch nicht sein.

Es ist nur ein kleiner Einblick. Über meine Erfahrungen könnte ich ein Buch schreiben.
Ich sehe mich mal für einen Moment aus Gottes Augen..

Da ist eines seiner Kinder in Bedrängnis und Nöten.
Es sucht Gemeinschaft - und findet - Ausbeutung!
Es sucht Annahme - und findet - Ablehnung!
Es sucht IHN - und findet - IHN nicht!
Es sucht Ruhe - und findet - Peitschen!
Es sucht Austausch - und findet - Religiösität!

Und für wieviele andere spreche ich hier noch?!

Sie sind nun Teil des Leibes Christi geworden. Herzlich Willkommen und Gratulation zu dieser guten Entscheidung- bitte unterschreiben Sie Ihre Mitgliedschaft -> HIER.

Da Sie Ihre Unterschrift nun abgegeben haben, verpflichten Sie sich für Folgendes:

1.) ....
2.) ....
3.) ....
4.) ....

Aber ich war noch nie Mitglied in einem Verein und habe auch nicht vor, es zu werden.
Ich lebe nicht für Satzungen ich lebe für Christus.
Ich bin keine Deutsche, ich bin Griechin.
Ich bin auch nicht normal, ich bin EBEN ANDERS!


WAS IST EIGENTLICH LOS?
Ist das normal???

Jetzt höre ich Verteidigungsrufe.
Es gibt keine perfekte Gemeinde.
Es sind ja nicht alle so.
Aber... dies und aber jenes...

Unter uns Bloggern gibt es viele Pastoren und solche, die es werden wollen.
Versteh mich nicht falsch, lieber Pastor.
Ich weiß nicht, wie es in deiner Gemeinde aussieht und wie sie geführt wird.
Es geht mir nicht darum dich anzuklagen - nicht zuletzt auch deswegen nicht, weil du die Verantwortung nicht alleine trägst und tragen kannst. Außerdem kennt Gott dein Herz und Er will mit dir und eurer Gemeinschaft zum Ziel kommen.
Worum es mir geht, ist, die Dinge mal anzusprechen.
Es gärt in mir seit vielen Jahren. Und langsam kommt es raus...

Und wenn ich den Ausdruck dafür finde, dann gibt es bald einen zweiten Teil.
Der soll sich primär mit den Vorstellungen Jesu beschäftigen.
Denn auch wenn ich anders bin, und auch wenn diese Zeiten sehr schwer waren, hat Gott mich einiges dadurch über Sein Wesen und Wollen und Vollbringenwollen gelehrt.

Gemeinde Gottes - Ich segne Dich in Jesu Namen!
Mögest Du Dich IHM mehr und mehr hingeben.
Werde zu Seinem Eigentum. Werde verbindlich, zu Seinem Wort!
Rede nicht von guten Zeiten, LEBE die guten Zeiten!
Rede nicht von der Liebe, LEBE sie!

Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist, so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. 2.Petrus 1,4-5


So, und nun gehe ich erstmal in Deckung...

Mittwoch, September 03, 2008

Hochsensibel


Vor einigen Monaten bekam ich ein Buch in die Hand gedrückt, mit der Anmerkung, dass ich es lesen solle; die Person hatte dabei an mich gedacht.
'Lastentragen - die verkannte Gabe'

Hier wird von Menschen gesprochen, die ausgeprägte Wahrnehmungssinne für das Sichtbare und Unsichtbare haben.
Hochsensible Persönlichkeiten (HSP).

Ich begann das Buch zu lesen und schon auf den ersten Seiten kam eine Offenbarung nach der nächsten. Plötzlich verstand ich! Es war revolutionär.
Da war mein Denken und Handeln erklärt! Da waren meine Probleme geschildert.
Alles Dinge, von denen ich bis dato angenommen hatte, es seien einfach meine persönlichen Probs und Eigenschaften. Ich spürte, wie Lasten von mir abfielen und ich fing an durchzuatmen.
Darauf hin recherchierte ich noch im Internet.
Alles was ich darüber las, diese ganzen Entdeckungen, machten mich freier.
Es gab doch tatsächlich Menschen, die Gleiches erfahren und erleben wie ich.
Das gab es wirklich... Ich jubelte: "Ich bin kein Einzelfall. Es gibt Hoffnung für mich!"

Was ist Hochsensiblität?

Vorab: Hochsensibel zu sein heißt nicht krank zu sein, wobei sich primär Psychoanalytiker und dergleichen bisher damit beschäftigt haben. Es ist auch keine Neuentdeckung. Freud, er sei als ein Beispiel genannt, hat diese besonderen Merkmale an Menschen bereits festgestellt.
Hochsensitiv zu sein, heißt, einen ausgeprägten Wahrnehmungssinn zu haben. D.h., dass die Umgebung, Gerüche, Stimmungen, Motivationen, Gefühle, Schmerzen viel intensiver wahrgenommen werden, als ein "normaler" Mensch es gemeinhin tut.
Diese Eigenschaft kommt bei etwa 15-20 % der Bevölkerung vor. Ganz unabhängig von Nationalität und Alter.
Bei den Urvölkern waren Menschen mit dieser Eigenschaft hoch angesehen, weil sie gute Berater und Helfer waren. Sicherlich gehören die Weisen und Schamanen in diese Kategorie.

Bist Du mal einem Menschen begegnet, der empfindlich bis gereizt auf Luftzüge, auf Gerüche, auf Lautstärke u.Ä. reagiert hat?
Oder jemanden, der anscheinend immer etwas zu kritisieren hat?
Jemanden, der Dich manchmal verunsichert, aufgrund seines Denkens und Redens?
Empfandest Du diesen Menschen als komisch, zickig, labil?
Als jemanden, der irgendwie anders ist?

Vermutlich bist Du einem Hochsensiblen begegnet!

Der Hochsensible, meistens zurückhaltend, fällt doch irgendwie auf.
Manche wirken dauerhaft nervös.

Ich picke mal eine Person unter diesen heraus.

Klar, sie hat in dem Zeitraum eurer Begegnung mindestens das Doppelte von Dir wahrgenommen.
Während Du Dich einmal kurz im Raum umgesehen hast und Dich dann ganz Deinem Gegenüber für ein Gespräch widmetest, nahm die andere Person unterdessen noch wahr, wie es Dir geht, dass Du gestresst wirkst, dass Du wahrscheinlich eben noch auf der Arbeit warst, weil Du diese oder jene Kleidung trägst. Sie hört ein Gespräch im Hintergrund von anderen Personen und nimmt von dort eine gespannte Atmosphäre ("die haben einen Clinch") auf. Sie sieht, dass die Fenster frisch geputzt sind und zieht auch daraus einen Rückschluss.
Ein wenig oder sogar stärker, kann sie Deine Gedanken wahrnehmen.
Du stehst da mit einem fragenden Blick, weil die Person ganz unaufmerksam zu sein scheint.
Das alles nimmt sie wahr, und da ein verarbeiten (HSP's gehen gedanklich in die Tiefe und brauchen viel Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten) in dieser Situation nicht möglich ist, wirkt sie rastlos.

Hochsensibel zu sein, kann eine Last sein, wenn sich der Betroffene dessen nicht bewusst ist.
Auch das Unverständnis der Umwelt kann zu einer massiven Belastung führen.
In unserer westlichen Welt gilt es zu funktionieren. Es gilt mitzuhalten; und das Tempo ist rasant!
Eine HSP kann meist nicht lange mithalten, weil sie dazu schlicht nicht konstituiert ist.
Nicht selten bricht eine HSP früher zusammen, als manch anderer "Normalempfindliche".
Die Belastungsgrenze liegt aus genannten Gründen, niedriger.

Viele HSP kommen schnell, auch schon als Kind, auf den Rückschluss, falsch zu sein.
Sie sehen und spüren ihre Andersartigkeit, auch durch die Reaktionen des Umfelds.
Sie merken, dass ihre Sicht und ihr Wesen nicht gewollt ist. Oft machen sie die Erfahrung ausgelacht und abgelehnt zu werden.

Ich stelle mir vor, dass es für eine männliche Hochsensible Person, noch einen Tack schwieriger ist dieses Naturell zu haben. Ein Mann darf kein "Sensiblchen" sein. Das sei mal nur am Rande erwähnt...


Irgendwann fangen sie darum an, ihr ureigenstes Wesen zu unterdrücken.
Ihre Wahrnehmungen und Sichtweisen sind nicht erwünscht.
Dadurch verlieren sie den Blick für sich.
Verwirrung, Depression, Orientierungslosigkeit, Selbstzweifel und Selbstanklage sind dann die Folge.

Dabei wären sie eine Bereicherung für ihr Umfeld, zumal bei sehr vielen mit dieser Eigenschaft auch eine Hochbegabung und Kreativität Hand in Hand gehen.
Sie können meisterhaft unter verschiedenen Parteien vermitteln, und ihr Harmoniebedürfnis regt sie auch dazu an, Probleme aus der Welt zu schaffen. Auch wenn sie oft die Konfrontation meiden - wenn sie es einmal gelernt haben, dass nur die Auseinandersetzung wirklich Frieden schaffen kann, dann sind sie Meister ihrer Klasse.
Künstler, Philosophen, Berater etc.. viele aus diesen genannten Gruppen, gehören in das Gebiet der HSP.

Sollte Dir nochmal eine HSP über den Weg laufen und Du kommst mit ihr ins Gespräch,
dann werde aufmerksam. Möglicherweise hat sie Dir etwas zu sagen. Vielleicht sogar über etwas, was Dich schon länger beschäftigt und Du nach einer Anwort dafür suchst.
Vielleicht sagt sie auch etwas, was Dir unangenehm ist. Sie will dich nicht kompromitieren, sie sieht nur etwas Wichtiges und möchte es Dir mitteilen.

Meistens verfügt sie über eine ausgeprägte Empathie, ist sie doch wie ein U-Boot, welches in die tiefsten Tiefen der Gefühle untertauchen und diese sehr intensiv empfinden kann. Sehr viele weinen und leiden mit der Not anderer mit.

Das hier ist nur ein kleiner Anriss über das "Phänomen" Hochsensiblität. Den wissenschaftlichen Aspekt habe ich hier raus gelassen, da ich nicht den Anspruch auf eine sachliche Betrachtung habe, sondern weil ich denke, dass es gut ist, dieses Thema generell anzusprechen und Aufmerksamkeit auf dieses feine und doch sehr starke Wesen der HSP zu lenken.

Da solche Persönlichkeiten oftmals sehr zurückhaltend bis scheu sind, fallen sie in Gruppen selten auf.
Auf den ersten Blick nimmst Du sie nicht unbedingt wahr.
Aber Du kannst sie erkennen.
Sie haben vielleicht das Bild an der Kirchenwand gemalt, sind die Tänzer und Bannerschwinger beim Gottesdienst oder die leise Stimme die sich aus der hinteren Reihe zu Wort meldet.
Auf Kunstausstellungen, Klassikkonzerten und Vorlesungen wirst Du bestimmt mehreren begegnen.
Bei lauten Veranstaltungen stehen sie weit weg von den Lautsprechern.
Sehr bemerkenswert und interessant ist ihre Katzenliebe.
Sie fallen nicht auf, aber sie sind eine Bereicherung, wenn sie bemerkt werden und ihnen ein Ohr geliehen wird.
Sie sehen (hören, fühlen) was, was Du nicht siehst (hörst, fühlst).

Zuletzt noch einige bekannte Persönlichkeiten, die ich, ganz subjektiv zu den HSP's zählen würde:

James Dean
Marilyn Monroe
Johnny Depp
Mozart
Beethoven
Sokrates, Nietzsche und andere Philosophen
Salvator Dali
Amy Winehouse
Albert Einstein
Marie Curie
Hape Kerkeling
Mahatma Gandhi
Michael Jackson
Herbert Grönemeyer
usw.

Biblische Personen:

Jeremia
(besonders auffällig durch die Klagelieder)
Rut
Johannes
(der Täufer und der Jünger Jesu)
Das Alpha und Omega Yeshua HaMashiach
(in der vollkommensten Form :-) )

Die Liste lässt sich fortsetzen...

Viel Spaß und Erfolg bei der Spurensuche :-)